
Das hat sich gewaschen
2. Juni 2025
Immer der Nase nach auf der richtigen Spur
Auf unserem Messplatz zeigte sich dieser RESTEK VECTOR Vorverstärker mit gewissen Startschwierigkeiten. Er wollte einfach nicht sofort beim Einschalten anspringen und ließ sich 20 Sekunden Zeit, bevor die Front rot aufleuchtete und die Relais ihr Einschalt-Klacken hören ließen.
Für uns Techniker folgte also der erste Schritt einer jeden Reparatur - Deckel auf, reingucken! Und was dann just mit dem Abnehmen des Gerätedeckels in der Luft lag, verschlug es uns schlagartig auf einen Fischmarkt.
Nach kurzem Stoßlüften der Werkstatt war eine erste Diagnose schnell gestellt. Es müssen die Elkos sein. Die hier im VECTOR verbauten EKM Elektrolytkondensatoren sind uns schon des Öfteren dadurch aufgefallen, dass sie nach vielen Jahren ihr Elektrolyt ausdünsten und dieses riecht eben stark nach Fisch. Der Geruch ist zwar schnell verflogen, jedoch bedeutet der Verlust an Elektrolyt ja auch eine Veränderung der Nennkapazität der Kondensatoren.


"Recappen", also der konsequente Austausch aller Elkos war nun die folgerichtige Maßnahme. Wir verwenden hierfür den sehr bewährten Panasonic FC Kondensatoren mit hoher Temepraturfestigkeit.

Großes Glück für diesen Vorverstärker war, dass die Elkos hauptsächlich nur ausgegast haben und nicht ausgelaufen sind. Da daher musste an dem Gerät kaum etwas gereinigt werden und die doppelseitigen Platinen waren ohne Beschädigungen. Dennoch lassen sich an den EKM Elkos zum Teil kristaline Strukturen von eingetrocknetem Elektrolyt erkennen.

Nach dem vollständigen Re-Capping und Zusammenbau sprang der RESTEK VECTOR direkt an. Wir hatten also den richtigen Riecher, was die Fehlerquelle war.
Nun spielt dieser hochwertige Vorverstärker wieder geruchlos in alter Frische und setzt höchstens musikalisch seine Duftmarke.



